Organbezogene Untersuchungen

RSO / Radiosynoviorthese

Die Radiosynoviorthese dient der Behandlung entzündlicher Gelenke.

Radiosynoviorthese bedeutet: Wiederherstellung (Orthese) der Gelenkschleimhaut (= Synovia) mit Hilfe von radioaktiven Substanzen, die direkt in das erkrankte Gelenk verabreicht werden. Zum Einsatz kommt die Behandlung z.B. bei rheumatioder Arthritis, chronischer Polyarthritis, aktivierten Arthrosen, Psoriasisarthritis oder auch nachdem bereits operativ / arthroskopisch ein Teil der Gelenkschleimhaut entfernt wurde.

 

Vorbereitung

In der Regel wird vor der RSO eine aktuelle Skelettszintigraphie (nach Möglichkeit nicht älter als 3 Monate) angefertigt, um das Ausmaß der Entzündungsaktivität in dem oder in den Gelenken zu beurteilen. Wenn die Skelettszintigraphie bei uns durchgeführt wird, kann im Rahmen der Auswertung häufig auch das Informations- und Aufklärungsgespräch zur RSO erfolgen. Das Einverständnis muss schriftlich vorliegen und kann jeder Zeit widerrufen werden.

 

Ablauf

Sofern uns alle Unterlagen inklusive der unterschriebenen Einverständniserklärung vorliegen, benötigt die eigentliche Behandlung nur wenig Zeit. In Abhängigkeit vom Gelenk wird die radioaktive Substanz häufig unter Röntgen-Durchleuchtung in das Gelenk gegeben. Über das folgende Wochenende muss das behandelte Gelenk bzw. müssen sämtliche behandelten Gelenke für etwa 48 Stunden ruhig gestellt werden. Von uns erhalten Sie einen Verband, der nach 48 Stunden selbstständig abgenommen werden kann.

 

Risiken / Nebenwirkungen

Nicht selten kann es in den nächsten Tagen nach der Behandlung zu einer in der Regel leichten und vorübergehenden Zunahme der Beschwerden (Schmerz, Erguss, Überwärmung) im behandelten Gelenk kommen. Häufig verschaffen dann bereits Kühlung und gängige Schmerzmittel (wie z.B. Diclofenac oder Ibuprofen) ausreichend Linderung.
Weitere Risiken / Nebenwirkungen bei der RSO sind sehr selten. Wie bei jeder anderen Punktion kann es zu einer Blutung oder Infektion kommen. Noch seltener ist eine Schädigung oberflächiger Gewebe wie z.B. der Haut bis hin zur Nekrose (Absterben von Gewebe), was dann ggf. auch chrirurgisch behandelt werden muss.

 

Besonderheiten

Für die Therapie müssen Sie nicht nüchtern sein. Sofern Sie blutverdünnende Medikamente (z.B. Falithrom, Marcumar, NOAK) einnehmen, teilen Sie uns dies bitte vorher mit.

Wenn ein Gelenk an den unteren Extremitäten (z.B. das Kniegelenk oder ein Gelenk am Fuss) behandelt wird, benötigen Sie Unterarmgehstützen und eine Begleitperson, um die erforderlich Ruhigstellung des Gelenkes nach der Therapie zu gewährleisten.

Über den Zeitraum der Ruhigstellung (Inmobilisation) wird nach der RSO von Gelenken an den unteren Extremitäten zusätzlich eine Thrombose-Prophylaxe empfohlen. Hierzu wird in der Regel eine „Fertigspritze“ mit niedermolekularem Heparin unter die Haut z.B. in die Bauchdecke verabreicht. Die erste Spritze können Sie bereits bei uns erhalten, wo wir Ihnen auch zeigen können, wie es funktioniert. Eine weitere Spritze am Folgetag verabreichen Sie sich selbst oder ein z.B. ein Angehöriger. Das Rezept über die Heparin-„Fertigspritze“ erhalten Sie von uns, eine Apotheke ist in unmittelbarer Nachbarschaft unserer Praxis.